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Bergbaugeschichte in Peißenberg

 

Der Markt Peißenberg wurde im 19. Jahrhundert durch den Bergbau geprägt und hat sich seit der Schließung des Bergwerks im März 1971 zu einem lebendigen Industrieort gewandelt.

Über 100 Jahre lang war aber der Bergbau die Grundlage für die Einkommen vieler Familien und für die gedeihliche Entwicklung der Marktgemeinde. In der Zeit seines Bestehens wurden allein in Peißenberg über 32 Millionen Tonnen Kohle gefördert. Für den Ort ergab sich die große Verpflichtung, die bergmännische Tradition weiterhin zu pflegen und die Zeugnisse aus der früheren Bergwerkszeit für die Nachwelt zu erhalten. Dieser Aufgabe ist die Marktgemeinde mit der Errichtung des Bergbaumuseums - mit tatkräftiger Unterstützung des Vereins der Bergbaumuseumsfreunde - am "Tiefstollen" gerne nachgekommen.

Das Museum befindet sich auf ehemaligem Bergwerksgelände. Es informiert in 14 Räumen über die Entwicklung des Bergbaus im Pfaffenwinkel, vor allem in den Orten Peißenberg, Hohenpeißenberg und Peiting. Geologische Schaubilder erläutern die Entstehung der Kohleflöze im Voralpenland.

Die Geschichte des Bergbaus reicht am Hohen Peißenberg bis in das 16. Jahrhundert zurück; zu einem beständigen Abbau der Pechkohle kam es im Jahr 1837, in Peißenberg selbst 1869 mit dem Anschlag des "Tiefstollens". Allein aus diesem Stollen wurden bis 1923 rund 1,5 Mio. Tonnen abgebaut.

Das Museum zeigt einen repräsentativen Querschnitt aller bergmännischen Techniken. Dabei wird deutlich, wie mühsam Kohle früher in Handarbeit abgebaut werden musste und welche geradezu revolutionären Wandlungen sich bis zur Schließung des Bergwerks 1971 im technischen Bereich ergeben haben. Neben Schachtmodellen, Werkzeugen und Grubenlampen tragen Uniformen, zahlreiche Fotos und persönliche Dokumente zur Veranschaulichung bei. Auch das Grubenrettungs- und bergmännische Vermessungswesen sind berücksichtigt.

Gleich neben dem Museum wartet noch ein besonderes Erlebnis: Eine Fahrt durch den ehemaligen "Tiefstollen" vermittelt an Ort und Stelle einen Einblick in die Arbeitswelt des Bergmanns. Auf einem 200 Meter langen Abschnitt können die verschiedenen Ausbauformen in Holz und Stahl verglichen werden. Vom Grubentelefon bis zum Bergmannsklo ist alles vorhanden. Dadurch kann sich jeder Besucher in die Atmosphäre des Bergbaus hineinversetzen. 

Eine zusätzliche Ausstellungshalle mit "Schaustreb", Großgeräten und einem museumspädagogischen Abteil mit ständigen Filmvorführungen ist seit  Herbst 2004 für die Besucher zugänglich. Ab ca. Mitte 2006 steht für einen Museumsrundgang auch ein "Audioguide-System" zur Verfügung.

Im Außenbereich des Tiefstollengeländes sind eine Reihe von Exponaten aufgestellt, die den Eindruck des ehemaligen Industriegeländes verstärken.

Neben dem Bergbaumuseum befindet sich eine stationäre Bockerlbahn-Anlage (Fahrstrecke 370m, Spur 7 1/4 Zoll). Fahrtage finden nur bei gutem Wetter statt.  Vom Mai bis Oktober jeden 1. und 3. Sonntag im Monat zusammen mit dem Bergbaumuseum, zwischen 14h und 17h, hinter der Tiefstollenhalle. Die genauen Termine sind auf der Homepage unter http://www.diebockerlbahner.de zu finden und es befindet sich ein Aushang am Lockschuppen der Bockerlbahner.